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Willkommen auf der Airbrush FAQ

Aufrufe der Airbrush FAQ seit dem 22.02.06:


Fragen zu Airbrush, konstruktive Kritik zur Homepage, Anregungen, Vorschläge, ins Gästebuch eintragen? Dann besucht doch einmal mein Forum.


Inhaltsverzeichnis:




Vorwort

"Aller Anfang ist schwer" - dies gilt im besonderen beim Thema Airbrush. Diesen Anfang jedoch etwas zu vereinfachen, war und ist mein Ziel mit dieser FAQ (Frequently Asked Questions = häufig gestellte Fragen). Anfänglich ist man des öfteren kurz davor, die ganze Ausrüstung durch das geschlossene Fenster zu werfen. Meistens sind es jedoch ganz simple Dinge, die man einfach noch nicht heraus bekommen hat, oder es fehlt einem schlicht und ergreifend noch das nötige Feingefühl.

Diese FAQ erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Dies wäre eine Idealvorstellung. Um diesem Ideal jedoch wenigstens Ansatzweise näher zu kommen, werde ich die FAQ immer wieder ergänzen, sowie mir wieder neue Fragen zu Ohren kommen. Wenn euch hier eine Frage unbeantwortet bleibt, dann schickt mir doch bitte eine E-Mail. Ich werde euch so schnell wie möglich Antworten und ggf. diese FAQ danach ergänzen. Diese FAQ lebt vom mitmachen! Man könnte hier viel theoretisieren, dies ist jedoch nicht mein Weg. Alle Fragen hier kommen aus der Praxis und haben so direkten Bezug zum Thema, ohne viel um den heißen Brei herum zu reden. Deswegen ist jetzt auch Schluß mit dem Vorwort und es geht gleich mit der ersten Frage los... Nicht bevor ich jedoch noch etwas ergänzend sagen muß.

Hinweis:
Diese FAQ stammt von Rainer Wahl (www.rainer-wahl.de) und darf weder auszugsweise noch komplett in irgendeiner Form auf anderen Seiten im Internet, Zeitschriften oder anderen Datenträgern ohne die schriftliche Zustimmung des Autors veröffentlicht werden. Bei Zuwiderhandlungen behalte ich mir rechtliche Schritte vor. Eine Warnmail von mir mit der Bitte, die FAQ sofort wieder aus dem Angebot zu entfernen, wird in Zukunft vorher nicht mehr erfolgen.


1.1 Was soll ich mir als Anfänger kaufen?

Diese Frage ist quasi die FAQ schlechthin. Am besten macht man sich zunächst einmal klar, was Innen- und Außenmischung usw. bedeutet und informiert sich über aktuelle Preise diverser Airbrushs und Kompressoren. Die Fragen was man brushen will, worauf und wann, sollte man auch nicht ungeklärt lassen. Will man "nur" großflächig Brushen und keine künstlerischen Werke produzieren, kommt man mit einer einfacheren Airbrush aus, als wenn man detailierte Bilder brushen möchte. Wer gerne abends brusht, sollte sich ebenso einen leisen Kompressor kaufen, um seine Nachbarn im Haus nicht an die Decke zu bringen...

Danach läßt man den persönlichen Geldbeutel über sein Budget entscheiden und kauft sich, was man persönlich benötigt.

Das geringste Risiko geht man jedoch ein, wenn man als angehender Brusher folgendermaßen vorgeht:

Es gibt von diversen Herstellern Startersets, mit einer Airbrush mit Außenmischung und einer Druckluftdose im Set. Sowas kostet i.d.R. um die 25EUR. Damit kann man erst einmal probieren, ob einem das Hobby liegt. Gefällt einem die Sache nicht, so hat man kein großes Geld in den Sand gesetzt. Anzumerken wäre aber noch, daß man mit Airbrushs aus den Startersets keinen großen Staat machen kann, was aber auch zum Ausprobieren nicht nötig ist.

Findet man gefallen an der Sache, oder hat jetzt sogar erst recht Blut geleckt, so kann man richtig in das Hobby einsteigen und kann sich dann auch eine bessere Airbrush kaufen, am besten gleich mit einem Kompressor dazu. Einige Links zu Shops, die Airbrushartikel führen, findet ihr z.B. in der Rubrik "Airbrushfirmen und -läden" auf meiner Seite.

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1.2 Was bedeutet Innen- oder Außenmischung?

Innenmischung bedeutet, daß Farbe und Druckluft in der Airbrush gemischt werden, was einen feineren Sprühnebel ergibt. Fast jede Airbrush mischt Farbe und Luft in der Pistole. Außenmischung ist das genaue Gegenstück dazu. Farbe und Luft werden außerhalb der Airbrush gemischt. Meist findet Außenmischung bei technisch einfacheren Airbrushs Verwendung.

Venturi Prinzip
Venturi Prinzip

Beiden gemeinsam ist jedoch das sog. "Venturi Prinzip" (siehe Abbildung). Durch einen größeren Durchmesser strömt Luft (blau), erzeugt an der Öffnung zum kleineren Durchmessers hin einen Unterdruck und saugt somit Farbe (rot) an. Farbe und Luft vermischen sich danach zu einem feinen Sprühnebel.

Die große Ausnahme ist hier jedoch die "Paasche AB Turbo". Diese Airbrush mischt Farbe und Luft auch außerhalb, jedoch ist sie das absolute Profigerät für Airbrusher. Auch arbeitet sie nicht nach dem Venturi-Prinzip. Dies schlägt sich sowohl im Preis (ca. 375-450.-EUR) als auch in der Handhabung nieder.

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1.3 Was bedeutet Single- oder Double-Action (einfache- oder doppelte Hebelfunktion)?

Für das Lackieren von (RC-)Modellen oder größeren Flächen (> DIN A4 Blatt) sollte man sich eine Single-Action Airbrush zulegen. Will man 'richtig' Brushen, ja sogar künstlerisch tätig werden, kommt man hingegen nicht um eine Double-Action Airbrush herum. Manchmal nennt sich sowas auch einfache, bzw. doppelte Hebelfunktion, je nach Hersteller. Gemeint ist jedoch jedesmal das Gleiche.

Single Action Airbrush
Single-Action Airbrush

Bei einer Single-Action Airbrush stellt man vor dem Brushen die gewünschte Farbmenge ein, die während des gesamten Sprühvorganges unverändert beibehalten wird. Will man mehr oder weniger Farbe versprühen, muß man mit dem Brushen absetzen, die Farbmenge verändern und kann danach wieder weiter Brushen. Dazu hat die Airbrush hinten ein kleines Rädchen zur Farbmengenregulierung und mit einem Knopf weiter vorne läßt man Druckluft in die Airbrush, bzw. beim loslassen unterbricht man wieder den Druckluftstrom.

Double Action Airbrush
Double-Action Airbrush

Bei einer Double-Action kann man während des Brushens die Farbmenge variieren. Solche Airbrushes haben kein Rädchen zur Farbmengenregulierung. Hier wird mit dem Druckknopf beides reguliert. Ein Druck auf den Druckknopf läßt Druckluft in die Airbrush strömen und ein Zurückziehen des Druckknopfes erhöht langsam die Farbmenge mehr und mehr.

Neben Single- und Double-Action Airbrushes, gibt es noch Airbrushes mit gekoppelter Doppelfunktion, oder auch "abhängige Double-Action". Bei diesen Airbrushes wird beim Zurückziehen des Hebels die Luft freigegeben. Je weiter man danach den Hebel nach hinten zieht, umso mehr Farbe wird freigegeben.

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1.4 Sprenkeln/"Einmalsprenkeldüsen" selbst gemacht

Normale Düse
Sprenkeldüse
vorher
Manchmal möchte man grobe Farbspritzer versprühen, um z.B. damit bestimmte Effekte zu erzielen. Sternennebel lassen sich so beispielsweise sehr einfach aufbringen. Man kann dafür eine alte Zahnbürste nehmen, die man in Farbe taucht und mit dem Finger über die Borsten streicht, um somit Farbkleckse auf die Vorlage zu bringen, oder man nimmt eine Sprenkeldüse für seine Airbrush.

Sprenkeldüsen gibt es in verschiedenen Größen und sind nichts anderes als gewöhnliche Düsen, die einen extra großen, meistens zackigen, Kragen haben. Beim Brushen sammelt sich somit schnell Farbe an der Innenseite der Düse und die Luft pustet die Farbkleckse aus der Düse auf die Vorlage. Also genau das, was man bei einer normalen Düse unbedingt vermeiden will (Satellitentropfen) und man manchmal (bei zu dicken Farben) ungewollt selbst fabriziert hat.

Modifizierte Düse
Modifizierte
Sprenkeldüse
Hat man eine Sprenkeldüse aber gerade nicht zur Hand, reicht auch etwas Klebeband. Das Klebeband klebt man einmal rundherum um die Düse und zwar so, daß man quasi die Düse verlängert. Damit erreicht man den gleichen Effekt, wenn auch nicht ganz so perfekt wie mit einer Sprenkeldüse. Je nachdem, wie weit man die Düse verlängert, erhält man dickere oder dünnere Tropfen. Probieren geht über Studieren und wer nicht oft eine Sprenkeldüse braucht, kommt so günstiger weg und muß nicht großartig erst eine passende Sprenkeldüse ausfindig machen und kaufen.

Am allereinfachsten erreicht man Sprenkler jedoch dadurch, daß man den Luftdruck stark reduziert (0,5-0,8 Bar) und stoßweise Luft und Farbe ganz öffnet an der Airbrush. Dabei fängt die Airbrush an zu spucken und es entstehen Sprenkler.

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1.5 Saug- oder Fließbecher
Airbrush mit Saugbecher
Saugbecher-Airbrush

Man unterscheidet zwei Systeme wie der Airbrush Farbe zugeführt wird. Das Saug- und das Fließbechersystem. Beim Saugbechersystem wird die Farbe durch den Unterdruck in die Airbrush gesaugt, mit Luft vernebelt und tritt danach aus der Düse aus. Das Fließbechersystem unterscheidet sich vom Saugbechersystem nur insoweit, als daß die Farbe der Schwerkraft folgend selbsttätig in die Airbrush fließt.

Eine Airbrush mit Saugbecher eignet sich besonders gut für großflächigere Lackierarbeiten, z.B. für Modellbaulackierarbeiten, da es die ansteckbaren Becher in diversen Größen gibt und mehr Farbe aufnehmen können als Fließbecher.


Airbrush mit Fließbecher
Fließbecher-Airbrush

Eine Airbrush mit Fließbecher ist hingegen für feinere Arbeiten besser geeignet, z.B. Illustrationen, Nail-Art für Fingernägel, Retuschearbeiten usw. Das Reinigen des Fließbechers ist i.d.R. einfacher, nicht zuletzt dadurch, daß der Becher weniger Farbe aufnehmen kann. Ein Vorteil des Fließbechers ist auch, daß beim Brushen die Farbe nicht zuerst angesaugt werden muß, sondern sofort zur Verfügung steht. So leert sich ein Fließbecher auch besser als ein Saugbecher. Weiterhin ist das Handling der Airbrush einfacher, da unten kein Becher stört und man so mehr Platz hat zum Greifen mit der Hand.

Prinzipiel kann man natürlich mit jedem System alles Brushen. Einfacher macht man es sich jedoch allerdings, wenn man für größere Arbeiten eine Airbrush mit Saugbecher und für andere Arbeiten eine mit Fließbecher verwendet.

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2.1 Soll ich mir unbedingt teures Airbrushreinigungsmittel kaufen?

Einfache Antwort, nein!
Es ist billiger und einfacher statt extra Reinigungsmittel, Glasreiniger zu verwenden. Der funktioniert mindestens genauso gut, ist günstiger und zu dem noch in jedem Supermarkt zu bekommen. Zusätzlich kann man in den Glasreiniger noch 1/3 Spiritus mischen, um die Lösekraft zu verbessern.

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2.2 Wie reinige ich die Oberfläche vor dem Brushen richtig?

Silikonentferner
Silikonentferner

Professionelle Lackierer nehmen dazu Silikonentferner. Silikonentferner ist normalerweise in jedem Autozubehörhandel in 1L Gebinden für unter 4-6EUR und mittlerweile auch im Baumarkt zu bekommen. Überteuert ist es in kleineren Gebinden in Autozubehörabteilungen von Supermärkten usw. erhältlich. Da kosten dann 250ml auch gerne einmal 12EUR.

Silikonentferner löst Oberflächen nicht an und riecht auch nicht so penetrant, wie z.B. Nitroverdünnung. Es ist stark entfettend und verdunstet rasend schnell. Etwas besseres zum Reinigen und Entfetten von Oberflächen gibt es nicht. Gerade bei Kunststoffen.

Zuerst sollte die Oberfläche bei grober Verschmutzung mit einer Spülmittellauge grob gereinigt werden. Danach gut abtrocknen. Jetzt den Silikonentferner auf ein fusselfreies Tuch geben und damit die ganze Oberfläche abreiben. Kommt man mit dem Tuch nicht in Ecken usw., einen Pinsel beiseite nehmen. Am Ende kann dann noch einmal, je nach Bedarf, Silikonentferner in die Airbrush gefüllt werden und damit die ganze Oberfläche "sauber gebrusht" werden. Danach evtl. noch einmal mit Druckluft über die Oberfläche, damit evtl. anhaftende Fusselchen weg gepustet werden.

Beim reinigen mit einem Tuch auf Kunststoffoberflächen ist noch zu beachten, daß der Kunststoff sich dabei elektrostatisch aufladen kann. Dann zieht die Oberfläche Staubteilchen an, was einem schnell graue Haare wachsen läßt. Nach dem Abreiben ist es daher ratsam, das Kunststoffteil eine Stunde lang in eine vor Zugluft geschützten staubfreie Ecke zu stellen, damit die elektrostatische Aufladung abklingen kann. Danach sollte man unbedingt noch einmal mit Druckluft die Oberfläche abblasen (wie oben beschrieben).

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2.3 Reinigen der Airbrush

Zunächst sollte man die Airbrush und alle farbverschmierten Teile grob reinigen. Dazu nimmt man zuerst einen Lappen und wischt alles sauber. Dabei aufpassen, daß die Nadel vorne an der Airbrush nicht verbogen oder beschädigt wird!
Jetzt gibt man am besten ein zur Farbe passendes Reinigungsmittel in das Farbglas, bzw. den Farbnapf in der Airbrush und spült die Airbrush kräftig durch. Bei Airbrushfarben eignet sich auch Glasreiniger dazu hervoragend, bei Ölfarben, Lacken usw. Nitroverdünnung oder Universalverdünnung.
Mit einem Ohrstäbchen kann man danach noch die Ecken der Farbgläser und der Airbrush auswischen. Hat man die Airbrush soweit zugänglich von außen gereinigt, sollte man die Airbrush soweit wie möglich zerlegen.

Besonders die Düsennadel, die Düse und die Farbzufuhr sollte dabei genau unter die Lupe genommen werden. Evtl. ist es auch eine gute Idee, die Reinigungsflüssigkeit in die Airbrush zu gießen, damit sich nirgends Farbe verkrusten kann. Alle Teile sollten mit einem Pinsel sorgfältig gereinigt werden, so lange, bis keine Farbe mehr anhaftet.

Danach mit Küchenkrepp die Teile abtrocknen und alles wieder zusammenbauen. Jetzt noch einmal Reinigungs-/ Lösungsmittel in das Farbglas/den Farbnapf füllen und die Airbrush durchspülen. Et voila, fertig.

Bei Verwendung von Lösungsmitteln bitte noch einmal beachten, daß die Airbrush dafür geeignet ist! Siehe dazu ein Stück weiter oben unter "Welche Farben kann ich mit meiner Airbrush verwenden?", sowie die Hinweise unter "Lösungsmittelhaltige Farben".

Grundsätzlich:
Mit dem Reinigen der Airbrush nicht schlampig sein! Airbrushs bestehen aus Feinmechanik und durch angetrocknete Farbe kann man sich viele Fehlerquellen einhandeln, bis hin zum vollständigen versagen der Airbrush. Alle Teile vorsichtig und ohne Kraftaufwand lösen und wieder zusammenbauen. Herstellerangaben in der Bedienungsanleitung zur Reinigung und (De-)Montage beachten!

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3.1 Lösungsmittelhaltige Farben

Bei Verwendung von lösungsmittelhaltigen Farben, im Gegensatz zu reinen auf Wasser basierenden Airbrushfarben, gibt es zwei, drei Dinge zu beachten. In aller Regel muß die Farbe soweit Verdünnt werden, bis sie etwa die Konsistenz von Milch hat. Andernfalls ist die Farbe viel zu dick zum Brushen. Nach Gebrauch ist die Airbrush peinlichst (!) zu reinigen und zu pflegen. Dazu zerlegt man die Airbrush soweit wie möglich und reinigt mit dem entsprechenden Lösungsmittel alle Teile sorgfältig. Danach nimmt man etwas Vaseline und schmiert damit Gewinde und vor allem alle Dichtungen etwas ein. Andernfalls werden die Dichtungen mit der Zeit spröde und brüchig. Vor dem nächsten Brushen kann man dann einmal kurz die Airbrush durchspülen, damit eventuelle Vaselinereste entfernt werden und nicht auf die Vorlage kommen.

Achtung:
Nicht jede Airbrush ist zur Verwendung von lösungsmittelhaltigen Farben geeignet! Unter Umständen kann man sich so ganz leicht seine komplette Airbrush ruinieren. Dazu bitte unbedingt die Textbeilagen zur Airbrush beachten. Wenn nichts dazu in der Anleitung steht, kann man i.d.R. mit der Airbrush lösungsmittelhaltige Farben verwenden.

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3.2 Was ist 2K Lack?

2K steht für "2 Komponenten". Solche Lacke werden verarbeitet wie 2 Komponentenklebstoffe. Der Lack ist hierbei gleichzeitig sowohl Farbe als auch Binder. Damit der Lack aushärtet, muß ihm Härter zugesetzt werden. Der Vorteil eines 2K Lackes ist, daß er sich mit allen Oberflächen verträgt und z.B. keine Farben darunter anlöst und daß er nach dem Aushärten allen Umwelteinflüssen trotzt. Auch mit Verdünnung läßt sich 2K Lack nach dem Aushärten nicht mehr anlösen. Um 2K Lack zu Leibe zu rücken muß man schon schwerere Geschütze auffahren. Dieser Lack wird übrigens hauptsächlich zum Lackieren von Autos verwendet.

Hintergrund:
Lösungsmittelhalte Farben trocknen dadurch, daß das enthaltene Lösungsmittel verdunstet. Führt man nach dem Trocknen dem Lack wieder das Lösungsmittel zu, beginnt sich der Lack wieder zu lösen. Man erhält dann praktisch wieder "die ursprüngliche flüssige Farbe". 2K Lack trocknet nicht in diesem Sinne, er härtet von innen heraus aus. Dabei findet eine chemische Reaktion statt, die Härter und Binder miteinander verbindet. Nach der Reaktion ist diese Verbindung nicht mehr aufzubrechen. Daher kann auch Lösungsmittel nach dem Aushärten nichts mehr anlösen. Aus diesem Grund kann man auch überflüssig angesetze Farbe nicht wieder zurück schütten, was bei normalem 1K Lack kein Problem darstellt.

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3.3 Welche Farben kann ich mit meiner Airbrush verwenden?

Grundsätzlich alle, wenn man sie entsprechend verdünnt. Bei einigen Airbrushes muß man hierbei jedoch Vorsicht walten lassen, wenn sie Lösungsmittel nicht vertragen. In der Regel kann man mit "gängigen" Airbrushes lösungsmittelhaltige Farben verwenden. Hierzu gibt einem die Anleitung der Airbrush detailierter Auskunft. Werden in der Airbrush Dichtungen verwendet, die durch Lösungsmittel angegriffen werden, muß von solchen Farben Abstand genommen werden. Andernfalls ruiniert man sich seine kostbare Airbrush unwideruflich!

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3.4 Soll ich Airbrushfarben oder einen Lack verwenden?

Dies kommt, wie immer, auf den Anwendungszweck an. Prinzipiel gibt es zwei Möglichkeiten. Erstens kann man von Beginn an bis zum Ende Airbrushfarben verwenden. Will man die Farben danach versiegeln, um eine strapazierfähige Oberfläche zu erhalten, oder um sie z.B. wetterfest zu machen, kann man sie danach mit 2K-Klarlack versiegeln. Die zweite Möglichkeit ist, daß man von Begin an Lackfarben verwendet. Auch diese kann man danach noch einmal mit 2K-Klarlack versiegeln. Je nach Anwendungsfall soll nachfolgende Tabelle euch etwas weiter helfen:

Anwendung zu verwendende Farbe Finish
Modellflieger ohne Verbrennungsmotor Airbrushfarben. Wahlweise Versiegeln mit 2K-Klarlack.
" Beliebige andere Lacke und Farben. Kein besonderes Finish notwendig.
Modellflieger mit Verbrennungsmotor. Von Beginn an 2K-Lack. Wahlweise versiegeln mit 2K-Klarlack.
" Beliebige andere Lacke und Farben. Versiegeln mit 2K-Klarlack.
Modellboot Airbrushfarben. Versiegeln mit 2K-Klarlack.
" Beliebige andere Lacke. Kein besonderes Finish notwendig.
Modellboot mit Verbrennungsmotor Von Beginn an 2K-Lack. Wahlweise versiegeln mit 2K-Klarlack.
einfaches Airbrushbild auf Papier usw. Airbrushfarben Kein besonderes Finish notwendig.

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3.5 Welche Farbtöne werden zuerst gebrusht?

Grundsätzlich begint man mit der hellsten Farbe und arbeitet sich langsam zur dunkelsten Farbe vor. Dies sieht in der Praxis so aus:
Die erste Farbschicht sollte weiß sein. D.h. entweder eine weiße Grundierung oder eine erste weiße Farbschicht. Danach z.B. Gelb, Grün, Rot, Blau und zuletzt Schwarz. Sinn des ganzen ist, daß z.B. ein gelber Farbton, nur auf einer helleren Farbe auch richtig zur Geltung kommt.

Interessant wird dies jedoch, wenn man etwas in Schwarz Lackieren möchte, mit gelben Verzierungen darauf. Bei solchen Farbkonstelationen kommt es darauf an, was einfacher zu realisieren ist.

Variante 1:
Die Oberfläche zuerst Schwarz lackieren und danach die Verzierungen mit weißer Farbe aufbringen. Danach erfolgt dann ein erneuter Farbauftrag, in diesem Beispiel Gelb, auf die weiße Farbe.

Variante 2:
Zuerst alles weiß grundieren und danach großzügig gelbe Farbe auf die Stellen aufbringen, wo man später seine Verzierungen haben möchte. Jetzt klebt man mit Abdeckfolie die Verzierungen ab und brusht am Ende alles Schwarz.

Bei Farbverläufen bleibt einem allerdings nur Variante 1 als Möglichkeit übrig, auch wenn Variante 2 eventuell einfacher wäre.

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3.6 Haltbarkeit

Airbrushfarben sind, wie generell alle Farbarten, nicht ewig haltbar. Kaufen sollte man sich seine Farben erst, wenn man sie braucht. Eine Vorratshaltung ist nicht empfehlenswert. Ebenso sollte man beim Kauf schon darauf achten, keine "Ladenhüter" zu erwischen, insbesondere beim Gebrauchtkauf. Das beste Schnäppchen bringt nichts, wenn die Farben schon ein Jahr beim Vorbesitzer oder Händler im Regal standen. Die Farben sind dadurch mit Sicherheit nicht besser geworden.

Konkret getestet habe ich das einmal mit den Airbrushfarben von Schmincke. Nach einem Jahr Lagerdauer setzten sich die Pigmente deutlich unten am Flaschenboden ab, konnten aber noch einmal aufgeschüttelt werden. Nach einem weiteren halben Jahr lies sich ein Großteil der Pigmente nicht mehr richtig aufschütteln, was die Farbe insgesamt dünner machte vom "schwimmenden" Pigmentanteil her gesehen.

Nach zwei Jahren war dann endgültig Schicht im Schacht. Die Farbpigmente klebten nun so hartnäckig am Flaschenboden, daß man sie nur mit einem Holzstab ansatzweise wieder verrühren konnte. Außerdem verklumpten die Pigmente nun so sehr, daß es unschöne Pigmentflecken auf der Vorlage gab und im weiteren Verlauf die Airbrush sogar verstopfte und außer Luft nichts mehr heraus kam.

Von daher sollte man seine Airbrushfarben binnen einem Jahr aufbrauchen, max. jedoch nach 1 1/2 Jahren seine Farben genau unter die Lupe nehmen und ggf. entsorgen.

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3.7 Farbsets

Neben dem Einzelkauf von Farben, gibt es von mehreren Herstellern auch Farbsets zu erwerben. So werden in einem Kunststoffköfferchen mit Schaumstoffeinlage 8, 16 oder gleich 32 Farbfläschen angeboten, meistens noch mit einer Flasche Reiniger und manchmal ein paar Leerfläschen dabei.

Solche Farbsets sind im Grunde eine sinnvolle Sache zur Erstausstattung und/oder Erweiterung seiner Farbpalette. Fraghaft ist jedoch der Preis. Rechnet man sich den Preis aus, den man für alle Farben einzeln bezahlen müßte, kommt man meistens auf einen günstigeren Preis, den man für die Farben im Set bezahlen müßte. Dies ist selbst dann noch der Fall, wenn man die Dreingaben wie Reiniger usw. mit dazu rechnet. Von daher lohnt es sich genau auf den Preis zu sehen und ggf. auch einmal nachzurechnen.

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3.8 Luftfeuchtigkeit

Die Luftfeuchtigkeit im Raum sollte nicht zu hoch sein, da es sonst zu Schlierenbildung kommen kann und der Lack auch nicht optimal haftet. Auch bei Lackierarbeiten im Freien sollte man darauf achten, nicht unbedingt direkt nach einem starken Regenguß zu arbeiten. Am Kompressor sollte sowieso immer am besten ein Wasserabscheider vorhanden sein, der das Wasser der Druckluft entzieht, da dies sonst zu unschönen Effekten führen kann.

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3.9 Welche Airbrushfarben soll ich verwenden?

Bewährt haben sich die Farben von Schmincke und Createx. Schmincke Farben sind sehr gut zu Verwenden auf allen saugenden Untergründen (z.B. Zeichenpapier), während die Farben von Createx auf Kunststoff-, Metalluntergründen usw. ihre Vorteile ausspielen können. Ein Fläschchen Farbe von Schmincke (Inhalt 30ml) oder Createx (Inhalt 60ml) kostet derzeit ca. 5.-EUR.

Anfängern und Gelegenheitsbrushern wird sicherlich die Createx Farbe mehr liegen, da sie etwas dicker und von daher leichter zu Verarbeiten ist. Sicherlich gibt es noch zig andere Hersteller von Airbrushfarben, jedoch macht man bei den genannten Farbherstellern normalerweise keinen Fehler beim Kauf und sie sind relativ problemlos zu besorgen.

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3.9.1 Opake und transparente Farben

Opak (Opazität) bedeutet soviel wie Lichtundurchläßig und ist das Gegenteil von Transparent. Opake Farben sind das, was wir alle von "normalen Farben" her kennen. Es sind deckende Farben, die eine darunter liegende Grundierung oder andere Farbe vollkommen überdecken.

Transparente Farben sind mit einer Lasur vergleichbar. Sie lassen den Untergrund durch scheinen und erfordern eine andere Arbeitsweise, als bei opaken Farben.

Ein Beispiel soll dies verdeutlichen:
Nehmen wir an, wir haben eine gelb lackierte Oberfläche. Darauf bringen wir nun einen blauen Kreis mit einer opaken Farbe auf. Als Ergebnis erhalten wir einen blauen Kreis auf einer gelben Oberfläche, wie wir das gewohnheitsmäßig wohl alle schon erwartet haben.

Nun bringen wir auf die gelbe Oberfläche einen weiteren blauen Kreis auf, diesmal mit einer transparenten Farbe. Als Ergebnis erhalten wir diesmal allerdings einen grünlichen Kreis (Gelb + Blau = Grün).

Von daher muß man sich vor dem Brushen überlegen, in welcher Reihenfolge man seine Farben aufbringen möchte, was man Maskieren kann und was nicht und ob nun opake oder lasierende Farben eher Sinn machen. Brusht man z.B. mit transparenter gelber Farbe ungewollt auf einen schwarzen Untergrund, so ist dies deutlich unkomplizierter, als wenn man mit opaker gelber Farbe auf den schwarzen Untergrund gebrusht hätte. Im ersten Fall ist das Gelb nämlich nicht zu sehen, im Gegensatz zum zweiten Fall.

Üblicherweise brusht man eher mit transparenter Farbe, als mit opaker. Meistens ist auch die Farbauswahl an transparenten Farben größer.

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4.1 Maskierfolie

Freihand Brushen macht wahrscheinlich den meisten Spaß und ist am einfachsten ohne großen Aufwand zu betreiben. Manchmal geht es jedoch nicht ohne Maskierungen, um bestimmte Ergebnisse zu erzielen. Überall dort, wo keine fließenden Farbübergänge gewünscht werden, klare und harte Kanten, oder schlichtweg vermieden werden muß, daß umherfliegende Farbe auf die Vorlage gerät, muß man den Untergrund, bzw. das Motiv abdecken.

Im Handel gibt es Maskierfolie für diesen Zweck. Eine einseitig selbstklebend, transparente Folie, die man auf die Vorlage aufbringt und sich nach Gebrauch wieder davon lösen läßt. Die Folie ist mit einem Karomuster versehen, um Vorzeichnungen aufmalen zu können. Die Vorzeichnungen muß man horizontal gespiegelt aufmalen, da man auf dem Karomuster zeichnet und darunter die Abdeckfolie klebt. Zieht man nun das Papier (nach dem Ausschneiden der Schablone) mit dem Karomuster ab, sieht man auf die Klebeseite der Folie! D.h. man muß die Folie um 180 Grad mit der Klebeseite nach unten drehen und somit vertauscht man Links mit Rechts. Nachdem man eventuelle Vorzeichnungen auf die Folie aufgebracht hat, zieht man vorsichtig die Schutzschicht mit dem Karomuster ab und hält danach die selbstklebende Folie in der Hand. Diese bringt man nun vorsichtig auf die Vorlage auf und zwar so, wie man das auch von anderen Klebefolien her kennt. D.h. man setzt eine Seite an und drückt dann langsam die Folie nach, so daß keine Blasen eingeschlossen werden. Im Zubehörhandel sind zum exakten Andrücken der Folie an den Rändern sog. Andruckwerkzeuge erhältlich. Will man sich sowas nicht kaufen, nimmt man stattdessen z.B. den Griff eines Messers. Das gleichmäßige Anliegen der Folie an den Rändern ist sehr wichtig, sonst kriecht Farbe unter die Folie und man hat sich somit selbst einen Bärendienst erwiesen.

Manchmal kann man seine Schablonen nicht sofort fertig schneiden, z.B. wenn man mit mehreren Farben nacheinander etwas brushen möchte. Dazu ist es notwendig, daß man die Folie auf dem Motiv schneiden muß. Dabei ist es wichtig, nicht zu stark mit dem Schneidmesser aufzudrücken, sonst schneidet man in den Untergrund hinein, aber trotzdem kräftig genug, um die Folie zu durchtrennen. Um hier alles richtig zu machen, hilft nur vorher probieren und Üben.

Größere Flächen klebt man einfach mit Zeitungspapier ab, welchen man an den Rändern z.B. mit Maskierfolie oder Tesafilm anklebt. Maskierfolie, die schon ein paar Jahre alt ist, kann auch überlagert sein, so daß sie nicht mehr optimal auf dem Untergrund haftet. Dies bemerkt man sehr schnell beim Brushen, wenn ständig die Folie abhebt. In diesem Fall gibt es nur eins, weg damit und Entsorgen.

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4.2 Abdecklack

Will man Rundungen abkleben, oder andere Teile die nur schwer abzukleben sind, kann man auch Abdecklack verwenden (auch Rubbelkrepp genannt). Diesen Lack trägt man auf alle Stellen auf, die frei von Farbe bleiben sollen und läßt ihn trocknen. Dies geht i.d.R. relativ schnell und er wird dabei gummiartig, so daß man ihn nach Gebrauch einfach wieder von der Vorlage abziehen kann. Zu beachten ist noch, daß man den Lack nicht länger als 2 Tage auf der Vorlage belassen sollte, sonst geht der Lack nicht mehr optimal ab.

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5.1 Sind Kompressoren besser als Druckluftdosen?

Kommt darauf an. Im allgemeinen ja. Druckluftdosen eignen sich praktisch nur zum nicht-stationären Brushen. Also dort, wo es z.B. keinen Strom gibt (Außenwand eines Hauses auf der Leiter, Garten,...) oder wo ein Kompressor nur schwerlich hin zu Transportieren wäre. In 99% der Fälle sind Kompressoren jedoch eindeutig die bessere Wahl. Druckluftdosen liefern keinen konstanten Druck. Der Druck nimmt langsam aber stetig ab, je nach Füllstand. Durch starken Druckabbau, wenn z.B. hoher Druck bzw. viel Druckluft benötigt wird, kann auch das Ventil in der Dose einfrieren. Dies läßt sich vermeiden, indem man die Dose in ein warmes Wasserbad legt. Druckluftdosen kosten aber auch Geld (ca. 5-10.-EUR, je nach Größe) und wer öfters brusht, zahlt hier schneller drauf, als er denkt. Nicht zuletzt vergrößern Druckluftdosen unseren Müllberg, weshalb man alleine schon deshalb auf sie verzichten sollte. Ein Kompressor kostet zwar richtig Geld, jedoch nur einmal! Außerdem kann man damit dann einen konstanten Druck einregeln, die Druckluft wird durch einen Filter entwässert und man muß sich nie wieder Gedanken machen, ob man jetzt noch eine Druckluftdose braucht oder nicht.

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5.2 Was gibt es bei Kompressoren zu beachten?

Es gibt verschiedene Kompressorarten. Kompressoren mit Membran- oder Kolbenantrieb, mit oder ohne Öl usw. Qualitativ hochwertige Kompressoren komprimieren die Luft mit einem Kolben und verfügen über eine Ölschmierung. Billigere Kompressoren verwenden gerne eine Gummimembran zur Verdichtung. Diese Membran kann mit der Zeit ermüden, rissig werden und dann wird der erzeugte Druck geringer oder es wird gar kein Druck mehr erzeugt.

Ein hochwertiger Kompressor, an dem man lange Freude hat, sollte folgendes aufweisen:
Er sollte die Luft mit einem Kolben komprimieren und mit Öl geschmiert werden, über ein Manometer und Druckregulierventil verfügen, einen Luftfilter an der Ansaugung und Luftentfeuchter am Ende haben, einen Ausgleichsbehälter um der Druckluft das Pumpen zu nehmen und ggf. über einen selbsttätigen Druckschalter verfügen. Weiterhin sollte er min. 4Bar Druck aufbauen können.

Ein Ausgleichsbehälter dient im übrigen dazu, der Druckluft das Pumpen zu nehmen, welches entsteht, wenn der Kolben komprimierte Luft in die Leitung drückt. Hat man keinen Ausgleichsbehälter, pulsiert die Druckluft vorne an der Airbrush im gleichen Takt, wie der Kolben die Luft komprimiert.

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5.3 Gibt es Alternativen zu Druckluftdosen oder Kompressoren?

Für Leute, die nur wenig brushen möchten, rentiert sich ein Kompressor eigentlich nicht wirklich. Druckluftdosen sind auch relativ teuer, so daß sich die Frage nach weiteren Alternativen stellt. Im folgenden seien ein paar Alternativen vorgestellt, jedoch sollte man dabei bedenken, daß man seine Qualitätsansprüche nicht zu hoch ansetzen darf. Wer ein erstklassiges Ergebnis will, der kommt früher oder später um einen Kompressor nicht herum.

Eine Alternative ist ein alter Autoreifen. Man pumpt ihn vor Arbeitsbegin richtig prall auf und schließt dann die Airbrush an das Autoventil an. Entsprechende Adapter sollten über den Fachhandel zu beziehen sein. Da der Druck beim Brushen naturgemäß stetig abnimmt im Reifen, kann man auf den aufgepumpten Reifen ein Brett legen und dieses gut beschweren. Somit hält der Druck länger an, da das Gewicht die Luft aus dem Reifen drückt.

Wer eine Druckluftflasche in der Werkstatt stehen hat, kann auch diese nehmen. Ein Manometer mit Regulierventil sollte in diesem Fall wahrscheinlich schon vorhanden sein, um den Flaschendruck auf den jeweils benötigten Arbeitsdruck zu bringen. Die Verbindung zur Airbrush muß man sich hierbei allerdings selbst basteln, da es fertige Adapter dazu nicht fertig konfektioniert gibt.

Wer günstig an einen Kompressor aus einem Baumarkt usw. kommt, kann selbstverständlich auch diesen nehmen. Man sollte sich nur über die Lautstärke (vorher) informieren, damit nicht Abends um 22:00Uhr die Polizei plötzlich in der Tür steht, nur weil man kurz noch schnell etwas brushen wollte...
Wenn die Luft an der Airbrush im Takt der Kompressors pulsiert, z.B. weil der Kompressor über keinen Druckbehälter verfügt, dann kann man ein entsprechendes Gefäß in die Zuleitung der Airbrush anschließen. Das kann z.B. eine alte Druckluft- oder Haarspraydose sein, in die man unten einen Schlauchanschluß anbringt (einlöten) und oben einen fertigen Adapteranschluß für Druckluftdosen anschließt.

Wer sich einen Kompressor selber bauen möchte, der sollte auf einem LKW-Schrottplatz nach Druckbehältern Ausschau halten. Rohre, Druckschalter usw. findet man im örtlichen Baumarkt oder im Druckluftfachhandel. Einen Kompressor findet man in Klimaanlagen, oder Kühlschränken.

Eine ausführliche Bauanleitung zum Selbstbau eines Kompressors findet ihr z.B. bei Haider im PDF-Format.

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6.1 Wie ist das mit dem Grundieren?

Grundieren muß man nicht zwingend eine Oberfläche. Wenn man es jedoch macht, ist es nie ein Fehler. Als Faustformel kann man sagen, je glatter eine Oberfläche ist (Metall, Kunststoff) umso eher sollte man Grundieren. Auf eher rauen Oberflächen (Holz, Stein) ist dies nicht unbedingt notwendig. Glatte Oberflächen kann man auch (zusätzlich zur Grundierung) vorher mit Wasserschmirgel (Körnung ab 1000) bearbeiten. Dazu wird die Oberfläche benäßt und Naß geschmirgelt.

Auf alle Fälle sollte man die Oberfläche jedoch vorher immer Weiß Lackieren (oder Weiß Grundieren). Nur auf weißem Untergrund kommen die Farben darüber richtig zur Geltung und man vermeidet Farbschwankungen in der Helligkeit, die man später sieht. Man schafft sich so einen einheitlichen Untergrund in Oberfläche und Tönung.

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6.2 Glatte, glänzende und hochglänzende Oberflächen. Wie geht das?

Dazu muß die Oberfläche, bevor überhaupt auch nur angefangen wird zu Brushen, schon so glatt wie möglich sein. Dazu kann man die Oberfläche Schmirgeln, wobei man immer feineres Schmirgelpapier verwendet. Dazwischen sollte bei Holzoberflächen immer wieder Füllgrund (Filler) aufgetragen werden. Also Schmirgeln, Fillern, feiner Schmirgeln, Fillern, noch feiner Schmirgeln, Fillern,... Am Ende sollte man mit Wasserschmirgel die Oberfläche behandeln. Damit wird die Oberfläche zwar aufgeraut für den Lack, was diesen besser haften läßt, gleichzeitig wird die Oberfläche aber auch glatt, so daß Riefen und Dellen egalisiert werden, die man später sehen würde. Generell ist es auch kein Fehler, vor dem endgültigen Aufbringen des Finish's, die Farbe mit Wasserschmirgel (siehe unten) zu glätten.

Nach dem Aufbringen der Farbe, sollte man die Oberfläche mit Klarlack versiegeln. Das ergibt dann auch eine glänzende Oberfläche. Hat man nämlich beim Brushen irgendwann einmal absetzen müssen an einem Ende (z.B. wenn man einen Flugzeugrumpf lackiert) und braucht dann zu lange, bis man wieder am Anfang ist, wird die Stelle matt und gegen das Licht gehalten fleckig.

Hochglänzende Oberflächen erreicht man dadurch, daß man zwischen den einzelnen Lackschichten immer wieder einmal mit Wasserschmirgel den Lack glättet. Vor allem gegen Ende hin beim Klarlack. Da wird dann nach jeder Schicht mit dem Klarlack die Oberfläche mit Wasserschmirgel behandelt und erneut mit Klarlack lackiert. Das kann man dann so lange machen, bis die gewünschte hochglänzende Oberfläche erzielt ist. Unter Umständen erfordert dies bis zu 10x Lackieren mit Klarlack und glätten mit Wasserschmirgel!

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6.3 Wie lackiert man Aluminium?

Aluminium zu Lackieren ist wegen der glatten Oberfläche nicht unproblematisch. Empfehlenswert ist es, die Oberfläche zuerst zu reinigen. Danach mit feinem Schmirgelpapier (Wasserschmirgel) die Oberfläche aufrauhen, wieder reinigen (Silikonentferner), danach unbedingt Grundieren und jetzt erst mit dem Farbauftrag zu beginnen.

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6.4 Wie kriege ich Farbe wieder von der Oberfläche?

Auf Kunststoff- oder Metalloberflächen soll Bremsflüssigkeit einigen schon nützliche Dienste erwiesen haben. Dazu bitte die Sicherheitshinweise beachten (Handschuhe, Schutzbrille). Danach die Oberfläche wieder reinigen mit Silikonentferner.

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6.5 Kann ich auch in der Wohnung Brushen?

Wenn man nur lösungsmittelfreie Farben (z.B. Airbrushfarben) verwenden will, steht dem Brushen in der Wohnung nichts im Weg. Bei lösungsmittelhaltigen Farben sollte man allerdings wenigstens in den Keller gehen und dort für gute Durchlüftung sorgen, oder gleich auf dem Balkon brushen.

Auf jeden Fall wird es am Arbeitsplatz mit der Zeit aber etwas staubig werden. Je größer die Sachen sind die man bebrushen will, umso mehr. Beim Brushen geht immer etwas Farbe (Sprühnebel) daneben, welcher dann als Staub wieder herunter kommt (Airbrushfarbe trocknet schon in der Luft beim Sprühen).

Will man den Sprühnebelstaub weitestgehend vermeiden, kann man sich auch eine kleine Absauganlagen zum Brushen zulegen, die allerdings nicht ganz billig sind. Eine alte Abzugshaube funktioniert für diesen Zweck allerdings auch. Die einfachste Variante ist, man nimmt sich einen großen Karton und sprüht in die Richtung, in der der Karton steht, bzw. brusht quasi in dem Karton.

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7.1 "Kringel" und auseinander laufen der Farbe

nicht richtig gereinigte Oberfläche
Kringel durch fettigen Untergrund

Hat man die Oberfläche gereinigt und mit dem Brushen begonnen und sieht dabei, wie die Farbe auseinander läuft und/oder "Fettaugen" bildet, so hat man die Oberfläche vorher entweder nicht richtig, oder mit dem falschen Reinigungsmittel gereinigt. Das Mittel der Wahl ist nach wie vor Silikonentferner (siehe 2.2 Wie reinige ich die Oberfläche vor dem Brushen richtig?). Sachen wie Alkohol (z.B. Isopropanol) können zu solchen Ergebnissen ebenso führen, wie das Reinigen der Oberfläche ausschließlich mit Wasser und Geschirrspülmittel.


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7.2 Farbe deckt nicht

Überlagerte Farbe
Farbe deckt nicht mehr

Airbrushfarbe, die man schon länger im Regal stehen hat und man erst wieder aufschütteln muß, will man natürlich nicht wegwerfen - hat ja schließlich alles Geld gekostet. Sieht das Ergebniss allerdings ähnlich aus, wie hier links auf dem Bild zu sehen, ist die Farbe aller Wahrscheinlichkeit nach überlagert und zu alt. Die Farbpigmente pappen zusammen, verstopfen die Airbrush und aus der Airbrush kommt vorzugsweise nur noch die Farbgrundlage. Meistens hat man auf der Oberfläche dann auch ein paar Pigmentspritzer, wo zusammenklebende Pigmente auf der Oberfläche gelandet sind.

In dem Fall gibt es nur eins - weg mit der Farbe!
Man macht sich selber keinen Gefallen, verwendet man die Farbe weiter und ein perfektes Ergebnis erhält man damit sowieso nicht.


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7.3 Farbe hat Punkte

Pigmentflecken
Pigmentflecken überalterter Farbe
Sollten auf der Oberfläche kleine Farbpunkte zu sehen sein, so ist die Farbe mit ziemlicher Sicherheit überlagert und zu alt. Typischerweise spuckt die Airbush beim Brushen auch etwas, oder verstopft unter Umständen sogar soweit, daß fast keine Farbe mehr heraus kommt. Die Farbe ist dann unbrauchbar und kann nur noch entsorgt werden.

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7.4 Bebrushte Oberfläche ist Rau und läßt sich "abwischen"

Hat man nach dem Brushen eine raue Oberfläche, obwohl der Untergrund vorher gut gereinigt wurde und beim Brushen auch kein Schmutz auf die Vorlage gekommen ist, kann die Farbe sogar wie Staub wieder von der Oberfläche wischen, hat man etwas nicht richtig gemacht, auf das man so einfach nicht unbedingt kommt.

Wahrscheinlich hat man nur einen zu großen Sprühabstand gewählt und/oder nicht das richtige Verdünnungsmittel für seine Farbe genommen. Dann nämlich trocknet die Farbe bereits auf dem Weg aus der Airbrush zur Oberfläche hin. Somit erhält man trockene Farbpartikel afu der Oberfläche, die nicht richtig anhaften und somit auch relativ leicht wieder abgewischt werden können.

Unter Umständen kann man diese Tatsache aber auch für sich ausnutzen, um bestimmte Oberflächeneffekte zu erzielen. Wahrscheinlich ist es aber schwieriger diesen Effekt bewußt zu provozieren, als ihn unbewußt zu vermeiden...

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7.5 Airbrush hat "Verstopfung", Farbe fließt nicht richtig aus der Airbrush

Während des Brushens kann es passieren, daß plötzlich immer weniger Farbe aus der Airbrush kommt. Dies ist jedoch fast normal und kann mehrere Ursachen haben. Zum einen trocknet die Farbe mit der Zeit auf der Nadel vorne an und läßt so weniger Farbe durch. Zum anderen können kleine Schmutzpartikel in die Airbrush gesaugt worden sein, die nun die Düse verstopfen.

Zur Abhilfe macht man folgendes:
Handgriff abschrauben und die Nadel in der Airbrush ein paarmal vor und zurück bewegen. Außerdem kann man versuchen seiner Airbrushfarbe ein paar Tropfen Wasser hinzuzufügen. Nicht erwähnenswert sollte eigentlich sein, daß man die Hinweise auf der Airbrushfarbe zur minimalen Düsengröße für diese Farbe befolgen sollte, bzw. ob man sie für kleinere Düsengrößen noch weiter verdünnen muß.

Hilft das alles nichts, zerlegt man am besten seine Airbrush und reinigt sie von Grund auf. Kommt danach immer noch zu wenig Farbe aus der Airbrush, hat man ein Problem - ein technischer Defekt scheint nun wahrscheinlich. Checkt die Dichtungen, ob nicht vielleicht eine beim Reinigen verloren gegangen, oder einfach verschlissen ist. Auch die Nadel darf nicht verbogen sein.

Beim Zusammenbau nach dem Reinigen alles wieder mit Gefühl, trotzdem jedoch fest anziehen. Pulsiert der Farbnebel beim Brushen, ist meistens etwas nicht Dicht oder lose angezogen und die Airbrush zieht Falschluft.

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8.1 Aussprühbox

Aussprühboxen gibt es in mehreren Variationen und Bezeichnungen. Einmal ist es ein "Spraz-Out", ein anderes mal ein "Clean Pot", gemeint ist jedoch jedesmal das gleiche. In eine Aussprühbox kann man seine Airbrush aussprühen, so daß man nicht jedesmal einen Karton usw. ansprühen muß, um zu sehen ob noch Farbe aus der Brush kommt, oder um seine Brush einmal mit Reiniger zwischendrin auszusprühen.

Die Aussprühbox verhindert, daß Sprühnebel durch die Luft wirbelt und sammelt die ausgesprühte Farbe im Inneren. Sie ist ein nützliches Zubehör, um seinen Arbeitsplatz sauber zu halten und einfach praktisch.

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8.2 Airbrushhalter

Airbrushhalter De Luxe
komfortablerer Airbrushhalter (hier mit Airbrush)
einfacher Airbrushhalter
einfacher Airbrushhalter (hier mit Airbrush)
Irgendwann beim Brushen muß jeder einmal seine Airbrush ablegen und dann fragt sich, wohin? Legt man sie einfach auf den Tisch, so läuft meistens entweder die Farbe aus dem Farbnapf, oder sie fällt ständig um. Aus diesem Grund gibt es Airbushhalter. In einfacher Form ein Stück gebogenes Blech (sieht aus wie ein J) mit zwei Löchern drin, welches man an den Tisch oder an die Wand Schrauben kann. Solche Halter liegen manchmal auch Airbrushes beim Kauf mit dabei.

Komfortablere Halter befestigt man mit einer Zwinge am Tisch und bieten meist mehrere Ablagemöglichkeiten für mehrere Airbrushes. So ist gesichert, daß die Airbrush geschützt abgelegt ist und keine Farbe herum sudelt.


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8.3 Folienandrücker

Folienandrücker
Folienandrücker

Ein Folienandrücker ist ungeheuer praktisch beim Maskieren. Nach dem Ausschneiden und Auflegen der Maskierfolie auf der Oberfläche, kann man mit diesem Werkzeug die Ränder der Folie andrücken auf die später die Farbe trifft. Somit läuft keine Farbe unter die Maskierfolie und man muß sich nicht mit einem Bleistift o.ä. bemühen, die Folie richtig anhaften zu lassen

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8.4 Kreisschneider

Kreisschneider
Kreisschneider

Arbeitet man mit Maskierfolie kommt es erfahrungsgemäß doch öfters vor, daß man einen sauberen Kreis aus der Maskierfolie ausschneiden möchte. Für diese Zwecke ist ein Kreisschneider äußerst hilfreich, da man mit ihm einfach und sehr sauber einen perfekten Kreis aus der Folie schneiden kann. Kreise mit der Schere ausgeschnitten werden meistens doch nicht 100%ig rund und sind an kleinen Stellen doch etwas eckig. Zumal geht das Ausschneiden mit diesem Werkzeug doch deutlich geschickter und schneller von statten und auf bereits aufgeklebten Folien, die man auf der Vorlage schneiden möchte, ist dies ohnehin der einzige Weg, um nachträglich saubere Kreise ausschneiden zu können.

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9.1 Airbrushhefte und Literaturhinweise

Airbrush Total Airbrush, Art & Action Zur Zeit gibt es zwei empfehlenswerte Zeitschriften, die sich mit dem Thema Airbrush beschäftigen. Zum einen wäre da die "Airbrush Total" und zum zweiten die AAA, die "Airbrush, Art & Action". Beide Zeitschriften kosten jeweils um die 4-5.-EUR, erscheinen alle acht Wochen und sollten in jedem Zeitschriftenhandel oder Bahnhofsbuchhandlung erhältlich sein. In diesen Heften gibt es regelmäßig Workshops, die Airbrushtechniken erklären und somit auch Anfängern einen schnellen Einstieg bieten.

Airbrushing Bücher gibt es in nahezu jeder Buchhandlung zu allen Bereichen von Airbrush. Daher sollte man einfach einmal in einer Buchhandlung sich die Airbrushbücher ansehen und das für seinen Zweck passende heraus suchen. Als 'Airbrushbibel' hat sich das Buch "Airbrushing - Das große Buch für Anfänger und Fortgeschrittene" bewährt. Es ist im DuMont Buchverlag Köln erschienen von Peter Owen/Jane Rollason. ISBN 3-7701-2278-X. Das Buch hat einen schwarzen Umschlag und auf der Vorderseite ein rosanes Herz, welches auf einer Chromfolie liegt. Der Preis liegt bei ca. 20.-EUR.

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9.2 Kostenlose Airbrushvideos

Auf Youtube kann man sich etliche Videos zum Thema Airbrush anzeigen lassen. Kostenfrei und direkt nach Hause - was will man mehr?

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9.3 Airbrush FAQ Offline lesen

Du möchtest diese FAQ lieber in Ruhe Offline lesen und fragst dich nun, wo der Button zum Downloaden ist? Nun, der Button ist in deinem Browser versteckt. Im Internet Explorer und Mozilla geht das unter "Datei/Speichern unter". Im etwas angegrauten Communicator 4.x ist es etwas umständlicher. Hier klickt man im Menü "Datei/Seite bearbeiten" an. Danach öffnet sich der Composer und dort kann man dann alles speichern.

Wenn diese FAQ noch weiter wachsen sollte, so daß ich die FAQ auf mehrere Seiten verteilen muß, werde ich evtl. eine extra Zip-Datei zum Downloaden anbieten.

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